Sicherlich ist die Elektrik der XTZ nicht als überragend zu bezeichnen, allerdings kann unter Berücksichtigung der Schwachstellen und regelmäßiger Pflege die Versorgung als unproblematisch betrachtet werden.
Bekannte Schwachstellen der
Stromversorgung sind die geringen Kabeldurchmesser und der
Gleichrichter/Spannungsregler ohne Kühlkörper
(SH 569-12).
Deshalb sollte grundsätzlich, wenn weitere Verbraucher
(Heizgriffe, GPS,
Zusatzscheinwerfer etc.) angeschlossen werden, die Masseleitung gegen
ein Kabel
mit größerem Durchmesser ausgetauscht, bzw. ein
zusätzliches Massekabel
verlegt werden. Weiteres Gefahrenpotential im System sind oxidierte
Kabelstecker, an den betroffenen Steckern steigt der Leitungswiderstand
an und
kann zu Kabelbränden und Kurzschlüssen führen. Deshalb
sollten Kabelbaum und
Steckverbindungen regelmäßig überprüft,
Wackelkontakte und Korrosion beseitigt und die Kabelstecker von außen mit
Polfett vor Feuchtigkeit geschützt
werden.
Die Lichtmaschine besteht aus
Rotor (Polrad), Statorspulen und Zündimpulsgeber, wobei der Rotor durch die
Kurbelwelle angetrieben sich um die Spulen dreht und induktiv einen
Dreiphasenwechselstrom (Drehstrom) erzeugt. Die einzelnen Statorspulen der
Lichtmaschine sind zu drei Spuleneinheiten zusammengefasst. Durch die
Rotationsgeschwindigkeit wir die Spannung beeinflusst, d.h. je
höher die Motordrehzahl umso größer die
Spannung. Über die drei weißen Kabel wird der Wechselstrom zum
Spannungsregler geleitet, der die Spannung auf ca. 14,2-14,7 Volt begrenzt und
über den integrierten Gleichrichter Gleichstrom abgibt (rotes und schwarzes
Kabel). Der Regler versorgt unmittelbar die Batterie, welche als Energiepuffer
und zum glätten der gleichgerichteten Spannungswellen im System benötigt wird. Erst nachfolgend
werden die angeschlossenen Verbraucher versorgt. Der Zündimpulsgeber
erzeugt durch die Rotornasen Signale, welche die TCI triggern (blaugelbes und grünweißes
Kabel). Der eigentliche Zündfunke entsteht, wenn die TCI den Strom in der Zündspule
unterbricht, der Zündzeitpunkt wiederum wird durch die TCI
gesteuert. Über den Kabelbaum wird der Gleichstrom geleitet und auf
die Verbraucher verteilt. Allerdings wird bei Yanmaha die negative Spannung
nicht über die Fahrzeugmasse sondern über ein eigenes Kabel geleitet
(schwarz). Nur
Motor- und Getriebegehäuse sind durch den Anlasser mit dem Minuspol verbunden
und können als zusätzlicher Masseabnehmer fungieren. Über
den Startknopf am Lenker wird das Anlasserrelais mit Strom versorgt (rot/weißes
Kabel), bei gedrücktem Knopf ist der Stromfluss zum Magnetschalter im
Starterrelais durchgängig und der Magnet wird angezogen (hörbares Klacken)
dadurch wird die Plusleitung mit dem Startermotor verbunden. Sobald der
Starterknopf losgelassen wird ist die Stromzufuhr zum Magnetschalter
unterbrochen und dieser geht wieder in die Ausgangsstellung zurück womit dann
auch die Stromzufuhr zum Startermotor unterbrochen wird.
Funktionsweise des Gleichrichter /
Spannungsregler
Bei modernen Motorrädern sind
Gleichrichter und Spannungsregler zu einer Einheit zusammengefasst, weshalb
umgangssprachlich auch oft nur vom Regler gesprochen wird. Zum besseren Verständnis
dieses Bauteils müssen die beiden Funktionen allerdings getrennt betrachtet werden.
Gleichrichter
Der von der Lichtmaschine
erzeugte Dreh- oder Wechselstromstrom muß zur Einspeisung in das Bordnetz
zuerst gleichgerichtet werden. Das wird i.d.R. durch einen Brückengleichrichter
gewährleistet, bei dem durch die Anordnung der Dioden je nach Sperrrichtung
nur eine Halbwelle des Wechselstromes durchgelassen wird. So erscheint
die negative Halbwelle des Wechselstromes im Gleichstromkreis ebenfalls positiv.
Die Anordnung der Dioden erlaubt
den Stromfluss zum Pluspol und sperrt zum Minuspol, wobei für
Einphasenwechselstrom vier Dioden und Dreiphasen-Drehstrom sechs Dioden benötigt
werden. Da die Dioden zwischen
0,7-1 Volt Spannung verbrauchen, wird dort Wärme erzeugt, die zur
Kühlung der
elektronischen Bauteile abgeführt werden muss. Durch die Gleichrichtung
entstehen aufgrund der ursprünglichen Wellenform der Spannung
Unregelmäßigkeiten.
Diese Spannungseinbrüche müssen zur betriebssicheren Versorgung mit
Gleichstrom noch geglättet werden. Diese Kondensator-Funktion übernimmt
bei
Kraftfahrzeugen die
Batterie, allerdings können Kickstarter-Modelle (CDI) auch ohne
Batterie betrieben
werden, dafür wird die Batterie durch einem Kondensator ersetzt.
Spannungsregler
Da die elektrische Leistung abhängig
von der Drehzahl schwankt aber die maximale Obergrenze durch die Ladespannung der Batterie
vorgegeben ist, muß die Spannung begrenzt werden. Üblicherweise beträgt diese
Grenze 14,2-14,7 Volt. Damit der Spannungsregler die Leistung auf die richtigen
Werte reguliert, wird entweder die eigene Ausgangsspannung oder die anliegende
Bordspannung gemessen. Um die Erzeugerspannung auf diese Sollwerte zu reduzieren,
wird mittels Thyristoren (steuerbare Dioden) das
Magnetfeld durch kurzes gleichmäßig Kurzschließen der drei Phasen
geschwächt. Dadurch entsteht Verlustwärme, die bei dem Systemen effektiv abgeführt
werden muß, da sonst die
elektronischen Bauteile durch die thermischer Überbelastung versagen.
Fazit
Ein Regler sollte möglichst
(große) Kühlrippen besitzen und an einem exponierten luftigen Platz sitzen,
die Abwärme darf sich nicht stauen. Die Kabelanschlüsse müssen oxidationsfrei
sein und fest sitzen, der Kabelweg von der Lima zum Regler und zur Batterie
sollte kurz sein.
Die Verbindung zwischen den drei Komponenten sollte mit wenigen
Systemsteckern realisiert werden. Zur Optimierung sollte der Regler mit einer
zusätzlichen Masseleitung versehen werden. Die Regler von anderen
Motorrad-Herstellern und -Fabrikaten sind baugleich wenn diese ebenfalls durch
eine permanent erregte Dreiphasen-Drehstrom Lichtmaschine gespeist werden und
ein 12 Volt Bordnetz versorgen.
Üblicherweise besitzen diese Regler 4 bis 6 Anschlüsse, wovon drei
gleichfarbige ( bei Yamaha weiß oder gelb) die Anschlüsse an die Lichtmaschine
kennzeichnen und zwei Anschlüsse an die Batterie ( bei Yamaha rot/+ und
schwarz/-). Die vierpoligen Regler verzichten auf einen separaten Masseanschluß,
die Masse wird hierbei über das Reglergehäuse geleitet. Bei sechspoligen Reglern ist ein zusätzlicher Anschluß als
Sense-/Steuerleitung vorhanden (bei
Yamaha braun), der mit Zündplus zu verbinden ist. Qualitativ hochwertige Regler haben eine
durchschnittliche Lebensdauer von 10-15 Jahren ( je nach Laufleistung und
Beanspruchung), minderwertige Regler werden schon eher das zeitliche segnen.
Die
meisten Elektrikfehler sind selten auf defekte Bauteile, sondern häufiger auf
oxidierte Schalter, Steckverbinder und Kabelbrüche zurück zu führen, weshalb
eine messtechnische Prüfung die zwingende Voraussetzung für die
Fehlereingrenzung ist.
Um bei Messungen methodisch vorzugehen, sollte der zu prüfende Stromverlauf gedanklich in zwei Teile geteilt werden. Ein Leitungsteil vor dem Verbraucher und ein Teil danach. So kann oft mit ein zwei Messungen ein Großteil der Fehlerquellen ausgeschlossen werden. Für die Spannungsmessung. hinter einem Verbraucher wird das Masseführende Kabel abgezogen und mit dem Multimeter eine Verbindung zwischen dem Anschluß am Verbraucher und einer beliebigen Masseleitung hergestellt. Bei eingeschalteter Zündung und eingeschaltetem Verbraucher sollte auf dem Display des Messgerätes eine Gleichspannung angezeigt werden. Anschließend wird statt der beliebigen Masseleitung das abgezogene Kabel zwischen dem Verbraucher und dem Messgerät angeschlossen, bricht jetzt die Spannung zusammen, ist der Fehler lokalisiert. Wurde schon bei der ersten Messung kein Gleichspannung angezeigt muß eine Messung zwischen dem Kabel und Unterbrechungsschalter durchgeführt werden. Wird. z.B. durch den Schalter bei Betätigung ein Masseschluss hergestellt, wird an das zuführend Schalterkabel das Messgerät und vom Messgerät eine Verbindung zu einer beliebigen Plusleitung hergestellt. Jetzt sollte im Display wieder eine Gleichspannung angezeigt werden. Auf gleiche Art wird das abführende Schalterkabel gemessen, allerdings wird am Messgerät nur dann eine Gleichspannung angezeigt, wenn der Schalter eingeschaltet ist. Um ein Kabel auf Durchfluss zu messen, wird das Multimeter auf Wiederstandsmessung (1 Ohm) umgeschaltet, und zwischen der Anfang und Ende des Kabels geschaltet. Auf dem Display sollte jetzt ein Wert kleiner Eins angezeigt werden, bleibt die Anzeige unverändert auf Eins ist dieses Kabel irgendwo unterbrochen oder das Messgerät wurde an unterschiedlichen Kabeln angeschlossen.
Leckstromtest, dazu wird bei ausgeschalteter
Zündung die Masseleitung an der Batterie gelöst (es dürfen keine weiteren
Leitungen mehr am Massepol der Batterie angeschlossen sein) und ein Multimeter,
zunächst im 200 mA-Messbereich, zwischen Massepol der Batterie und dem freien Massekabel
angeschlossen. Fließt kein
größerer Strom, dann den 20 mA-Messbereich wählen. Je nach Fahrzeugtyp sind
maximal etwa
1 - 5 mA Leckstrom tolerierbar, Größere Ströme deuten auf einen der folgenden
Fehler hin:
- Ein Verbraucher ist falsch angeschlossen und zieht auch bei ausgeschalteter Zündung
Strom
- Steckverbinder oder Schalterkontakte sind nass/verschmutzt, so dass Kriechströme
fließen.
In
Betracht kommen alle Verbindungen, die auch bei ausgeschalteter Zündung
Spannung führen, also
Batterie-Anlasser, Batterie-Laderegler/Lichtmaschine, Batterie-Zündschloss.
Zur Eingrenzung des Fehlers müssen nacheinander die verschiedenen spannungsführenden
Leitungen
unterbrochen und dabei der Stromfluss beobachtet werden.
Beim integrierter Gleichrichter/Laderegler wird für den Ladestromtest die Spannung zwischen der Verbindung Lichtmaschine – Regler –Batterie gemessen. Für eine Funktionsüberprüfung kann bei laufendem Motor die Spannungsdifferenz zwischen Batterieminuspol und Minuspol direkt am Regler gemessen werden, ebenso ist auf der Plusseite zu verfahren. Eine Differenz von mehr als wenigen zehntel Volt deutet auf schlechte oder fehlerhafte Verbindung hin. Auf der Gleichrichter-Eingangsseite sollte bei alle drei Stator- Leitungen eine gleich hohe Wechselspannung in der Größenordnung von mindestens 50V messbar sein.
Vor allen Messungen an der Lichtmaschine müssen
alle Kabelverbindungen zur restlichen Elektrik
getrennt werden. Dann werden alle drei Spulen der Lichtmaschine werden
auf
Durchgang und auf Isolation nach Masse geprüft. Für
Drehstrom-Lichtmaschinen müssen die Durchgangswiderstände
zwischen jeweils zwei der drei Ausgangs-Anschlüsse identisch sein.
Eine grobe Funktionsprüfung lässt sich durchführen, indem zwischen zwei der
drei Leitungen der Lichtmaschine eine H4-Scheinwerferlampe geschaltet wird, und zwar so, dass beide
Glühfäden parallel angeschlossen sind. Diese Prüfung muß für alle
Kombinationen der drei Ausgangsleitungen wiederholt werden, wobei die Lampe
immer gleich hell leuchten muß.
Die Anschlussbelegung des
Regler kann durch ein Multimeter mit Diodenmessung ermittelt werden, da die
Dioden zu Plus Durchgang haben und zu Minus sperren.
Zur Prüfung der Zündspule wird
der Spulenwiderstand der Primärspule und Sekundärspule separat gemessen. Bei der Primärspule
wird der Widerstand (Ω) zwischen Plus und Minusanschlüssen am Spulenende
gemessen. Die Sekundärspule wird vom Minusanschluss zum Zündkerzensteckerkabel
gemessen. Das Messgerät sollte für die Primärmessung auf
Ohm und für die Sekundärmessung auf Kilo Ohm
eingestellt sein, dann sind die Referenzwerte wie folgt:
LiMa Ladeausgang = 14 Volt, 24,5 Ampere bei 5.000 U/Min.
Funktionstest Phase I. |
Multimeter auf DC Volt einstellen und einen Bereich zwischen 20 und 50 Volt wählen. Die Multimeter-Leitungen werden mit den Batterie-Polen verbunden (Rot = Plus u. Schwarz =Minus). Motor starten und auf etwa 2500 U/Min halten und die Batteriespannung ablesen. | Höher als 13,5 V |
Motordrehzahl auf 5000 U/Min. anheben und Batteriespannung ablesen. |
Weniger als |
Das Ladesystem ist in Ordnung. Vorbeugend alle Verbindungen lösen und mit Kontaktspray/Polfett behandeln.Evtl. eine zusätzlich Masseleitung zwischen Regler und Batterie verlegen oder die vorhandene ersetzen, das schützt zukünftig vor Elektronik- Problemen. |
Weniger als 13,5
V |
Höher als 14,8
V |
Motor im Standgas laufen lassen, die schwarze Meßleitung mit Batterie-Plus (+) und die rote Meßleitung mit dem roten Regler-Ausgang verbinden. Die Verbindung zwischen Regler und Batterie darf zum messen nicht unterbrochen werden. Drehzahl nicht verändern und die Spanungswerte ablesen. | mehr als 0,2 Volt |
Schlechte
Verbindung in der Ladeleitung vom Regler zur Batterie. Alle
Steckverbindungen und Leitungswege des Ladekabels zwischen Regler und
Batterie müssen überprüft werden, auch den
Sicherungshalter und die Sicherung nicht vergessen. Alle Steckverbindungen am
Regler sollten gelöst und gereinigt werden, gute Verbindungen und geringe Übergangswiderstände
sind extrem wichtig in diesem Stromkreis. Problem beheben und von vorne beginnen. |
Weniger als 0,2 Volt |
||
Motor im Standgas laufen lassen, die rote Meßleitung mit dem Minuspol der Batterie und die schwarze Meßleitung mit dem Masseausgang (i.d.R. schwarz) des Reglers verbinden. Ist keine Masseleitung vorhanden, ist das Reglergehäuse die Masseverbindung. Die Verbindung zwischen Regler und Batterie darf zum messen nicht unterbrochen werden. Drehzahl nicht verändern und die Spanungswerte ablesen. | mehr als 0.2 Volt |
Schlechte Verbindung von der Masseleitung des Reglers zum Minuspol der Batterie. Alle Steckverbindungen und Leitungswege des Massekabels zwischen Batterie und Regler müssen überprüft werden. Falls der Regler keine besondere Masseleitung hat sondern über das Reglergehäuse und die Verschraubung am Rahmen der Massekontakt hergestellt wird, sollte eine separate Masseleitung (2-2,5 mm²) von der Batterie direkt an den Regler gelegt werden. Alle Steckverbindungen am Regler sollten gelöst und gereinigt werden. Grundsätzlich ist eine separate Masseleitung (2-2,5mm²) zwischen Regler und Batterie immer von Vorteil. Problem beheben und von vorne beginnen. |
Weniger als 0,2
Volt |
Funktionstest Phase II. |
Motor abstellen und alle Steckverbindung zwischen Regler und Lichtmaschine lösen. Multimeter auf Ohm einstellen, kleinster Bereich, und die Meßleitungen mit jeweils zwei der drei weißen Stator-Leitungen verbinden. Alle drei Leitungen müssen gegeneinander gemessen werden, also drei Meßergebnisse vorliegen. |
Eine der Messungen zeigt weniger als 0,3 Ohm
oder mehr als 0,4 Ohm. |
Die Lichtmaschine ist defekt. Austauschen/neu wickeln lassen und von vorne
beginnen.
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Alle Ablesungen waren zwischen 0,3 und 0,4
Ohm |
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Meßleitungen mit einer der weißen Stator-Leitungen und mit dem Motorgehäuse verbinden. Anzeige ablesen. Achtung auf eine gute Verbindung zwischen Meßleitung und Gehäuse achten!! |
Jede Anzeige zwischen 100 und 0 (Null) Ohm
|
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Unendlicher Widerstand (keine Anzeige oder OL
im Display) |
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Multimeter auf AC (Wechselstrom, nicht DC) einstellen, Bereich etwa 100...250 Volt. Die Meßleitung mit zwei der drei weißen Stator-Leitungen verbinden, den Motor starten und auf etwa 5000 U/Min drehen. Alle drei Leitungen müssen gegeneinander gemessen werden, also drei Meßergebnisse vorliegen. |
Die drei Messungen sind nicht gleich, oder
eine von ihnen liegt unter 50 Volt Wechselspannung. |
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Drei gleiche Messungen, alle höher als 50
Volt |
Funktionstest Phase III. |
Gleichrichter bei ausgeschaltetem Motor abtrennen. Das Meßgerät auf Diodentest schalten und die rote Meßleitung mit der roten Ausgangsleitung des Reglers und die schwarze Meßleitung mit einer der weißen Adern verbinden. Diese Messung für alle drei weißen Adern wiederholen. |
Anzeige von 1,00 V oder
weniger für alle drei Tests. |
Regler ist defekt. Austauschen und
von vorne beginnen.
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Das Meßergebnis ist 1,5 Volt oder
höher bei allen drei Tests |
||
Jetzt die schwarze Meßleitung mit der roten Ausgangsleitung des Reglers und die rote Meßleitung mit einer der weißen Adern verbinden. Ablesen. Diese Messung für alle drei weißen Adern wiederholen. |
Dein Meßergebnis ist
unter 0,2 oder über 1,0 Volt oder höher bei einem einzelnen
Test |
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Das Meßergebnis ist etwa 0,5 Volt bei
allen drei Tests |
||
Verbinde die schwarze Meßleitung mit der schwarzen Ausgangsleitung des Gleichrichters und die rote Meßleitung mit einer der weißen Adern. Ablesen. Falls es keine schwarze Ausgangsleitung gibt, benutze das Gehäuse. Für jede der weißen Adern wiederholen |
Dein Meßergebnis ist unter 1,0 Volt
oder niedriger bei einem einzelnen Test |
|
Deas Meßergebnis ist 1,5 Volt oder
höher bei allen drei Tests |
||
Verbinde die rote Meßleitung mit der schwarzen Ausgangsleitung des Reglers und die schwarze Meßleitung mit einer der weißen Adern. Ablesen. Falls es keine schwarze Ausgangsleitung gibt, benutze das Gehäuse. Für jede der weißen Adern wiederholen |
Dein Meßergebnis ist unter 0,2 oder
über 1,0 Volt oder höher bei einem einzelnen Test |
|
Das Meßergebnis ist etwa 0,5 Volt bei
allen drei Tests
Ladesystem O.K. |
Durch Oxidation an den
Kabelschuhen und Kabelenden erhöht sich der Widerstand an den Übergängen,
und führt erst zu Spannungsverlusten (Licht wird schwächer oder Batterie wird nicht geladen) und bei
steigendem Leitungswiderstand zu Kabelbränden. Abhilfe schaffen nur neue Kabelschuhe mit Polfett als Rostschutz.
Sicherungen
An den beiden Sicherungen kann
durch abvibrierte Lötstellen und/oder Oxidation am Sicherungshalter der Stromfluß unterbrochen
sein oder Spannungsverluste durch steigenden Leitungswiderstand entstehen. Auch
wenn die Sicherung unbeschädigt ist, sollte diese durch eine neue ersetzt
werden und die Sicherungshalterung nachgelötet werden.
Batterie
Flüssigkeitsverlust oder
Bleischlamm führt bei herkömmlichen Bleiakkus zu schweren Leistungsverlusten
bis zum vollständigen Zusammenbruch der Bordspannung. Losvibrierte Polanschlüsse
sind für unmotivierte Spannungszusammenbrüche und Batterieladeprobleme
verantwortlich.
Spannungsregler/Gleichrichter
Durch dauerhafte Überhitzung wird die
Elektronik des Spannungsreglers beschädigt, wodurch
entweder das Bordnetz unterversorgt ist (Batterie wird nicht geladen), oder eine
Spannungsüberversorgung anliegt, welche die Batterie und evtl. auch die Steuereinheit
(TCI) beschädigt. Dieser Defekt tritt häufig in Verbindung
mit „alten“ Reglern ohne Kühlrippen (SH 569-12)
auf.
Symptome bei Reglerdefekten:
- Spannungsunterversorgung, die Verbrauchen ziehen die Batterie
leer, die Batterie kann auch nicht mehr bei höheren Drehzahlen > 4000 U/Min
geladen werden, die Leuchtkraft der Glühlampen wird geringer, der Startstrom
reicht nicht mehr für den Anlasser. Sobald die TCI unterversorgt wird sind
Konstantfahrruckeln und Zündaussetzer die Folge!
- Spannungsüberversorgung, Glühlampen leuchten heller + brennen
durch, herkömmliche Bleiakkus gasen aus und stinken nach faulen Eiern,
wartungsfreie Akkus werden ireperabel geschädigt, Sicherungen brennen durch, im
Extremfall werden TCI und Lima beschädigt.
Neues Reglermodell SH 238 / 5A8-A0 | Altes, defektanfälliger Reglermodell SH 569-12 |
Lichtmaschine
Defekte Ladespulenwicklungen
sorgen für eine unzureichende Batterieversorgung
/ -ladung. Achtung, dieser Fehler ist unter Umständen im kalten Zustand nicht
messbar.
Anlasserrelais
Korrodierte oder lose Kabelanschlüsse am Relais sorgen für sporadische Unterbrechungen beim Starten und können langfristig zum Totalausfall der Anlasserfunktion führen. Kann der Startermotor nicht mehr unterbrochen/abgestellt werden, ist entweder der Magnetschalter defekt oder verklemmt bzw. das blau/weisse Kabel hat irgendwo einen Kabelbruch oder Massekontakt. Ein verklemmter Magnetschalter kann mit "leichten Schlägen auf den Hinterkopf" wieder gängig gemacht werden, allerdings ist diese Verklemmung eigentlich immer ein Zeichen für Korrosion im Magnetschalter. Abhilfe schafft dann nur eine Teilzerlegung. Unter den Anschlüssen für den Startermotor (dickes Schwarzes und rote Kabel) befinden sich Dichtungen, die sicherlich porös sind. Also alte Dichtungen entnehmen, Starterrelais austrocknen lassen, mit einem Rostlöser fluten und neue Dichtungen einsetzen.
Sonstiges
Manche der beschriebenen
Probleme können einzeln oder in Kombination zu einer Spannungs-Unterversorgung
der Steuereinheit führen, die sich mit folgenden Symptomen bemerkbar macht:
-Konstantfahrruckeln
-unrunder Motorlauf
-Zündaussetzer
Der Seitenständerschalter setzt
sich bei Geländefahrten mit Schlamm und Wasser zu, wodurch die Steuereinheit (TCI)
die Zündung unterbricht. Wackelkontakt im Seitenständer- oder
Kupplungsschalter führen zu sporadischen Motoraussetzern. Sollte der
Neutralschalter defekt sein, kann der Motor nur mit gezogener Kupplung und
eingeklapptem Seitenständer gestartet werden.
Wenn die Batterie scheinbar nicht richtig geladen wird, kann das auch an Kriechströmen liegen. Zum Messen wird zwischen dem Minuspol der Batterie und dem Minuskabel ein Amperemeter angeschlossen und auf Miliampere eingestellt. Hat die Batterie nicht genügend Leistung zum Starten ist aber noch nicht ganz leer, dann wird nur der Magnetschalter des Starterrelais angezogen, was man deutlich am Klacken hören kann.
wenn nach Jahren der Verwahrlosung und des obdachlosen Übernachten die Elektrik ihren Dienst versagt, ist eine Revision von Nöten. Spätesten nach 20 Jahren sind die Isolationshüllen der Kabel brüchig und bieten nur noch unzureichenden Schutz . Sicherlich besteht oft eine starke Abneigung gegenüber den Arbeiten am Nervenstrang des Motorrades. Häufig werden Kabelbäume liebevoll mit Lüsterklemmen, Isolierband und fliegenden Leitungen repariert, teilweise vervollständigen schlecht gecrimpte Kabelschuhe das Flickwerk. Natürlich funktioniert das eine Zeitlang, aber eigentlich sollten solche Maßnahmen nur als Improvisationslösung während einer Tour angewendet werden. Entweder wird dann später ein neuer Kabelstrang gekauft (ca. 170,00 €) oder der Alte fachgerecht saniert. Auch wenn der Kabelbaum auf den ersten Blick billig wirkt, ist die Ummantelung des Hauptstrangs durch diverse Einlagen unterhalb des Isolierbandes sehr robust und langlebig. Deshalb kann die Fehlersuche bei elektrischen Problemen auf folgende Teilbereiche reduziert werden.
Scheuerschäden und Oxidationsschäden können relativ einfach erkannt werden
Kabelbrüche hingegen sind tückisch und müssen messtechnisch eingegrenzt
werden. Dazu wird ein Multimeter auf 1/10 Ohm Ω eingestellt und die Kabel
werden einzeln farblich zugeordnet überprüft. Wenn z.B. das schw. Kabel zwischen dem
Scheinwerfer und der Batterie gemessen wird während der Lenker bewegt
wird, sollten die Widerstandswerte
unverändert bei 0,04 – 0,06 Ohm liegen. Fallen die Werte unter der Bewegung
auf 1 Ohm ab ist der Kabelbruch lokalisiert. Liegen die Messwerte über 0,06 Ohm
sind die Überganswiderstände (Stecker) oder der Leitungswiderstand (oxidierte Kabel) zu hoch. Sobald der Verursacher ermittelt
wurde, stellt sich die Frage, auf welche Art der Schaden behoben werden soll.
Grundsätzlich sollte ein neues und dickeres Kabel verwendet werden das entweder
außen am Kabelbaum durch Gewebe- und Isolierband geschützt verlegt wird, oder
die Ummantelung des Kabelbaums wird geöffnet und das defekte Kabel durch ein Neues ersetzt. Es
ist auf jeden Fall empfehlenswert die Kabelcodierung (Farben) nicht zu verändern.
Zum Verbinden zweier Leitungsenden hat sich folgende Methode bewährt:
Beide Enden ca. 10 mm abisolieren, passenden Schrumpfschlauch und
Kupfer-/Adernendhülse über ein Ende schieben, Litzen nicht verdrillen, sondern
so frontal ineinander stecken, dass sich die Einzeladern gut vermischen
und verlöten. Danach wird die Hülse über die Lötstelle geschoben,
vercrimpt und abschließen mit dem Schrumpfschlauch versiegelt . Die Methode lässt
sich leicht abgewandelt auch anwenden, um eine Anzapfung an eine durchgehende
Leitung anzulöten. Bei Lötungen von Kabelenden/Kabelschuhen an vibrationsgefährdeten
Teilen sollte das flüssige Lot sich nicht zu weit in die Kabelseele ziehen, da
sonst Kabel und Stecker unnötig starr/unflexibel werden, was zum
vibrationsbedingten Kabelbruch führen kann. Oxidierte Steckverbindungen
und Kabelbrüchen an den Steckern können nur durch neue Flachsteckhülsen und
Flachstecker behoben werden. Dazu wird die Rastzunge der Flachhülse
oder des Flachsteckers im
Steckergehäuse durch einen schmalen flachen Schraubenzieher/Schere von oben
in dem Steckergehäuse zurückgebogen und dann nach unten aus dem Gehäuse
herausgezogen.
Bsp: Flachhülse
Warum eigentlich Crimpen und löten?
Industriell gecrimpte Steckverbindungen halten durchaus 10-15 Jahre und sind recht vibrationsbeständig, allerdings sind die Kabelenden immer offen und oft sind Kabeladern durch das Abisolieren und Crimpen beschädigt. Durch das zusätzliche verlöten der Kabelenden im Kabelschuh wird die Kabelseele gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt und bildet mit dem Kabelschuh einen dauerhaften elektrischen Leitungsverbund. Die beschädigten Adern werden durch die Verlötung im Kabel gebündelt und verstärkt. Und selbst mit einer guten Crimpzange wird das Ergebnis nicht so gut wie die industriell gefertigten Verbindungen! (mehr zum Thema crimpen und löten!)
Was ist noch zu beachten?
Beim Abisolieren ist wichtig, das keine oder nur wenige Adern des Kabels zu verletzen, deshalb sollte eine Profizange benutzt und der Kabelmantel erhitzt werden. Zum dauerhaften und zuverlässigen Anschluss sämtlicher Crimp- und Quetsch-Steckverbinder sind die passenden Zangen in hochwertiger Ausführung unabdingbar, Quetschverbindungen mit Billigwerkzeugen oder mit einer Flachzange zu verpressen ist Flickwerk und sorgt für die nächste Schwachstelle. Beim Löten darf kein Lötfett oder Lötwasser als Flußmittel benutzt werden, weil die darin enthaltene Säure die Lötstellen und die verbunden Materialien angreift und oxidieren lässt. Wenn Kabel ersetzt werden müssen, sollten größer Kabelquerschnitte als im Original verwendet werden, das senkt den Leitungswiderstand.
Leitungsstromlast:
Quelle: Kraftfahrtechnisches Taschenbuch BOSCH
Kabelquerschnitt 0.5 mm² - max. Strom 7.8 A
Kabelquerschnitt 0.75 mm² - max. Strom 10.6 A
Kabelquerschnitt 1 mm² - max. Strom 13.5 A
Kabelquerschnitt 1.5 mm² - max. Strom 17 A
Kabelquerschnitt 2.5 mm² - max. Strom 22.7 A
Kabelquerschnitt 4 mm² - max. Strom 29.8 A
Kabelquerschnitt 6 mm² - max. Strom 38.3 A
Handwerkszeug
Wichtigster Grundsatz ist eine solide Ausführung aller Elektrikarbeiten. Nichts ist ärgerlicher als wegen schlechter Ausführung Arbeiten doppelt durchzuführen oder liegen zu bleiben. Deshalb ist qualitativ hochwertiges Werkzeug wichtig teilweise sogar unabdingbar.
Eine hochwertige Crimpzange für Rund- oder Flachsteckverbindern .
Ein 30 Watt-Lötkolben und Radiolot mit Flussmittel.
Ein Multimeter, vorzugsweise in Digitalausführung. Es sollte neben den üblichen Spannungsmessbereichen auch für Strommessungen mit Bereichen von 2/20/200 mA und 10 A geeignet sein.
Isolierband zum Bündeln und Umwickeln von Kabelbäumen.
Bougierrohre + Spiralschläuche als Scheuer- und Knickschutz für Kabelbündel.
Schrumpfschlauch zur Isolation von Lötstellen und Steckverbinder.
Heißluftgebläse (85°-135°C) für die Schrumpfschläuche
Schwarze Kabelbinder (haltbarer, da UV-lichtbeständig) zum
Befestigen von Kabeln / Kabelbäumen.